Tonumfang: 5 Oktaven (F1-f3)
Stimmtonhöhe der Nachbauten: a1 = 415 Hz
Während der Ausbildung zur Klavier- und Cembalobauerin lernten wir das traditionelle Handwerk anhand unseres Projekts, dem selbstständigen Nachbau des Querspinetts nach Johann Heinrich Silbermann (1767).
Nachbau Anke Hondelmann:
Joseph Haydn
(1732-1809)
Sonata Es Dur Hob.XVI:45
(1766)
Varvara Manukyan (Interpretin)
Thomas Schweiger (Musikproduktion)
Stimmtonhöhe: a1 = 415 Hz
Stimmung: Neidhardt - "Für die kleine Stadt"
Aus dem 1. Satz Moderato
Nachbau Eva Szabó:
Joseph Haydn
(1732-1809)
Sonata Es Dur Hob.XVI:45
(1766)
Varvara Manukyan (Interpretin)
Thomas Schweiger (Musikproduktion)
Stimmtonhöhe: a1 = 415 Hz
Stimmung: Neidhardt - "Für die kleine Stadt"
Aus dem 1. Satz Moderato
Arbeitsdetails zum Nachbau des Originalinstrumentes:
"Musikalischer Almanach für Deutschland auf das Jahr 1782", Nikolaus Forkel.
Aus dem Kapitel: "Verzeichnis der besten Instrumentenmacher in Deutschland"
Silbermann (Johann Heinrich) Orgel- und Instrumentmacher zu Straßburg; geb. das. am 27 Sept. 1727. Seine Instrumente sind der musikalischen Welt allzu bekannt, als daß es nöthig wäre, hier erst etwas zum Lobe derselben zu sagen. Sowohl seine Flügel als Pianoforte, wie auch andere zum Theil selbst erfundene Manual- und Pedal-Clavierinstrumente, zeichnen sich durch Sauberkeit der Arbeit und Schönheit des Tons aus. Er ist auch ausser seinem Fache ein Mann von schätzbaren Kenntnissen, wie seine Beschreibung der Stadt Straßburg zeigt. Seine Pianoforte verkauft er gewöhnlich das Stück für 300 Thaler.
Querspinette sind eine Bauform des Cembalos, die sich gerade in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einer bemerkenswerten Beliebtheit erfreut hat. Namhafte deutsche Klavierbauer wie Johann Heinrich Silbermann und einige darauf spezialisierte Werkstätten in England wie die von Joseph Mahoon und die der Familie Hitchcock (John Vater, John Sohn und Thomas) stellten solche Instrumente in großer Zahl her.
Diese heute ungewöhnliche Form bietet eine Reihe von besonderen Eigenschaften. So wird ein Kleincembalo in gleichsam verzerrter Flügelform erzeugt, das durchaus ein vergleichbares Klangpotential bietet. Ein damals wichtiger weiterer Gesichtspunkt ist die besondere praktische Eignung für Kammermusik. Durch die abgeschrägte Sitzposition stand ein Musizierpartner seitlich zugewandt und in klanglich besonders günstiger Position, um miteinander musizieren zu können.
Ein bürgerlich-patrizischer Wohnraum des späten 18. Jahrhunderts ist auf
diesem Familienbildnis des Malers Joseph Johann Kauffmann von 1775 aus
Basel abgebildet. Besonders bemerkenswert ist hier die Situation am
rechten Bildrand: Musik ist eine Aktivität der heranwachsenden Kinder.
Die Tochter spielt Klavier (hier ein typisches Querspinett der Zeit),
der Sohn stimmt seine Violine.
Die Szene ist eine Metapher für das
„Zusammenstimmen“ mit zukünftigen Ehepartnern, die Musikausübung eine
der gesellschaftlich gestatteten Gelegenheiten, bei der sich zukünftige
Ehepartner „besserer Stände“ kennenlernen konnten, und auf die die
Kinder durch Unterricht vorbereitet werden sollten.
Die typische Kammermusikgattung für diese Epoche und dieses kulturelle Umfeld ist die der Klaviersonate mit Begleitung eines Melodieinstruments, meistens einer Violine oder Querflöte.
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