unbekannter Orgelbauer 1600 (vermutlich Nicholas Niehoff oder Florent Hocquet)
Erhaltungszustand:
Umbau 1669 durch André Sévrin, Reparaturen 1816-29, 1854, 1888 (dabei Verlust der Flügeltüren). Die originalen Prospektpfeifen gingen im 2. Weltkrieg verloren. Rekonstruktionsbemühungen seit 1953 fanden erst durch Guido Schumacher 1993-98 ihren Abschluß.
Das Instrument repräsentiert die blühende Orgelkunst jener Epoche mit den bedeutenden Vertretern Servatius Roriff, Pieter Cornet und Jan Pieterszoon Sweelinck. Allerdings ist nach André Sévrin und vielen weiteren tiefgehenden Umbauten das Instrument lediglich als wiederhergestellte Reminiszenz jener Epoche zu bewerten.
Das Hauptwerk bildet ein traditionelles in Einzelreihen zerlegtes Blockwerk, das mit einem nach Niehoffs persönlichen Ideen vor allem mit später berühmt gewordenen und viel nachgeahmten Flöten- und Zungenstimmen angereicherten Oberwerk ergänzt wurde.
Jan Pieterzoon Sweelinck (1562-1621) : Mein junges Leben hat ein End (6 Variationen)
Gespielt von Serge Schoonbroodt
Manualumfänge C-d3 (HW, OW) bzw. F-d3, Pedal C-d1 (jeweils kurze Oktave)
HW:
Praestant 16’ (2f. ab c1)
Gedackt 8’
Octava 8’ (2f. ab c0)
Octava 4’ 2f.
Quinta 3’
Superoctava 2’
Mixtur 2-8f.
Scharp 4-12f.
Vox humana 8’
RP:
Praestant 8’ (2f. ab c0)
Quintadehna 8’
Octava 4’ 2f.
Klein Holpipe 4’
Siflöit 1 1/3’
Mixtur 3-6f.
Scharp 3-5f.
Regal 8’
Schallmey 4’
OW:
Prestant 8’ (2f. ab c0)
Holpipe 8’
Octava 4’ 2f.
Flöte 4’
Nasat 3’
Gembshorn 2’
Terzflöit 1 3/5’
Siflöit 1’
Zimbel 3f.
Trommete 8’
Zincke 8’ (2f. ab a0)
P:
Prestant 16’ (aus HW)
Untersatz 16’
Octava 8’
Nachthorn 2’
Buerflöite 1’
Trommete 8’
Koppeln OW/RP, HW/P, OW/P; Tremulant, Tambour, Rossignol
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