Johann Freundt 1636-1642
Erhaltungszustand: Die ursprünglichen Orgelflügel gingen vermutlich im Verlauf des 18. Jahrhunderts verloren. Im Zuge einer geplanten Restaurierung 1941 wurden die Pfeifen in den Kirchtürmen eingelagert, während die Mechanik ins Kunsthistorische Museum in Wien gebracht wurde, wo sie durch Kriegseinwirkung zerstört wurde. Eine erste Nachkriegswiederherstellung 1948 wurde 1983-85 und 1989/90 wieder zurückgenommen, wobei die ursprüngliche Spielanlage und die Zungenstimmen (anhand des originalen Regals) durch die Firma Kuhn in Männedorf rekonstruiert wurden.
Die seit jeher nur zu bestimmten Festtagen gespielte Orgel von Johann Freundt, entstanden zu einer Zeit, als anderswo während des dreißigjährigen Krieges weite Landstriche verheert wurden und unzählige Orgeln untergingen, repräsentiert in seltener Deutlichkeit den Stilwandel im Orgelbau von der Renaissance zum Barock. Der Prospekt, bei dem die Pfeifen noch in einer Linie stehen, entspricht noch der älteren Tradition, ebenso etwa die Machart des Brustwerks mit Regal 8’ als Fundament. Die Orgel wurde unter anderem daher bewundert, weil sie ausschließlich Metallpfeifen besitzt, wobei die Nachwelt die Qualität der Pfeifen besonders rühmte – wie man heute weiß, ein Resultat eines relativ hohen Anteils von Spurenelementen (ca. 1% Wismut und Kupfer) in der 12- bis 14lötigen Legierung sowie der überdurchschnittlich hohen Wandstärken der Pfeifen.
Georg Muffat : Apparatur Musico-Organisticus 1690: Nova Cyclopeias Harmonia
Gespielt von Heinz Bernhard Orlinski
III+P/35
Manualumfang C-c3, Pedalumfang C-b0 (jeweils kurze Oktave)
HW:
Principal 8’
Principalflöten 8’
Copel 8’
Quintadena 8’
Octav 4’
Offene Flöten 4’
Dulcian in der Octav 4’
Octavcopel 4’
Quint über der Octav 3’
Superoctav 2’
Mixtur 4’ 12-14f.
Cymbel 2/3’ 2f.
Bass-Dulcian 16’
Pusaun 8’
RP:
Nachthorngedackt 8’
Principal 4’
Kleincopel 4’
Spitzflöten 4’
Octav 2’
Superoctav 1’
Cymbel ¼’ 2f.
Krummhorn 8’
BW:
Copelflöten 4’
Principal 2’
Spitzflöten 2’
Regal 8’
Tremulant
P:
Portunprincipal 16’
Subbass 16’
Octav 8’
Choralflöten 8’
Superoctav 4’
Mixtur 4’ 7-8f.
Rauschwerk 2’ 3f.
Grosspusaun 16’
Octavpusaun 8’
Koppel RP/HW
Q: http://www.orgelbau.ch/site/index.cfm?id_art=1193&fuseaction=orgelbau.orgelportrait&laufnummer=800680&vsprache=DE&CFID=6327810&CFToken=57504500
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