Paulus Prescher 1693
Erhaltungszustand: weitgehend erhalten.
Die Pfeifen sind in einem Winkel von ca. 20° liegend in das in den
Fußboden halb versenkte prospektlose Gehäuse eingebaut. Das Pedal wurde
1757 ergänzt, Stimmvorrichtungen an den Pfeifen wesentlich später.
Paulus Preschers Chororgel ist eines der seltenen und zudem frühesten Beispiele einer Orgel mit (hier: schräg) liegenden Pfeifen. Um den freien Blick zum Altar nicht einzuschränken, ist das Instrument zur Hälfte in den Fußboden versenkt und ragt nur wenig über dessen Niveau hinaus. Sie repräsentiert eine reine Plenumsorgel mit lediglich einer doppelt besetzten Fußlage (Principal 4’/Flauto 4’) als Alternative. Das Fehlen mehrfach besetzter Register geht wohl auf den sehr begrenzten Raum im Gehäuse zurück. Auch das wenig später ergänzte Pedal konnte aus Platzmangel später nie erweitert werden und zeigt so noch die ursprüngliche Idee, die hinter dem in Süddeutschland häufig vorzufindenden, kuriosen Umfang von C bis gis0 stand: Die höhere Pedaloktave repetiert zwar, enthält aber ihrerseits all die Semitonien (Cis, Es, Fis, Gis), die der tieferen, kurz ausgebauten Oktave fehlen.
Johann Caspar Simon: Präludium und Fuge D-Dur
Gespielt von Kurt-Ludwig Forg
I+aP
(Manualumfang C-c3 mit kurzer Oktave; Pedal C-gis0 chromatisch)
Copel 8’
Principal 4’
Flauto 4’
Oktav 2’
Quint 1½’
Cembalo 1’
Subbaß 16’ (Pedal C-H; c0 –gis0 repetieren; ohne eigenen Registerzug)
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