Messtechnische Dokumentation
Hammerflügel von Gregor Deiss, 1815

Die Vermessung dient als Grundlage zur Rekonstruktion des Instruments und ist dementsprechend mit großer Genauigkeit und Sorgfalt durchzuführen. Ein erster Schritt ist die visuelle Begutachtung des Instruments zur Festlegung der Vorgehensweise bzgl. der Vermessung. Für den Deiß-Flügel ist eine Kombination folgender Messmethoden angesagt:
 
  • taktile Abtastung mittels Faro 7 Gelenk Messarm:

         mit Punktmesssonde für feine Abtastung von Anhang- und Stegstiften

         mit gekröpfter Punktmesssonde für schwer zugängliche Stellen

         mit Kugelmesssonde für Gehäusemessungen

  • Röntgen-Ct zur 3-D Erfassung des Resonanzraumes (Verstrebungen, Rippen Resonanzboden, Holzverbindungen)
  • Endoskopische Untersuchung (Lage und Grundmasse der Verstrebungen, Werkzeugspuren, Materialbestimmung, Arbeitsweise)
  • Laserscan der Karyatiden
  • manuelle Abtastungs mittels selbst erstelltem Messstab zur vorläufigen Vermessung der Verstrebung im Resonanzraum


Faro Arm

Messaufbau für taktile Vermessung der Draufsicht.  Dabei wird der Ist-Zustand des Instruments mit einer Genauigkeit von 0,08mm erfasst. Wichtig ist die exakte Abtastung der Stegstiftpositionen für die Ermittlung der Mensurmaße. Der Resonanzboden ist hierbei Bezugsebene der Vermessung.

Ergebnis der Vermessungsarbeiten im Massstab 1:1 im Rhinozerus CAD- Programm. Der Plan ist Grundlage für den Nachbau, ist skalierbar für etwaige Korrekturen und kann mit dem Plotter ausgedruckt werden.  

 
 
 

Unterboden mit ausgebauten Hebeln

Vermessung Unterboden mit Hebeln

 
 
 

Hebel zur Vermessung vorbereitet

Messaufbau

 
 
 

Detail Hebellager

 
 
 

Endoskop

Untersuchung vom Resonanzraum durch die Schallöffnung des Instruments

Vorläufige Rekonstruktion der Verstrebungen im Resonanzraum

 

Hauptstreben

Auflage für obere Streben

 
 

Endoskopische Vermessung

 
 
 

Faro-Laserscan

Erfassung der Karyatiden mithilfe von Laserabtastung. Da sie unterschiedlich ausgeführt sind müssen alle vier einzeln eingescannt werden.

Darstellung des Scans im Rhino CAD Programm. Die Karyatiden könnten nun mit einer CNC-Maschine gefräst oder mit einem 3D-Drucker erstellt werden.

 
 
 

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