Erbauer: Johann Christoph Egedacher (E), Zeitraum fraglich; Umbau Andreas Jäger (J) zwischen 1760 und 1771 (Verkleinerung des Gehäuses, Erweiterung des Tonumfangs auf C-f3 bzw. C-a0)
Erhaltungszustand: Große Teile des Pfeifenwerks in HW und P von Egedacher bzw. Jäger, freistehender Spieltisch, Pedalwindlade und Gehäuse Jäger.
Die Orgel von Benediktbeuern ist eine der ersten in Altbaiern, die einen freistehenden Spieltisch erhielt. Sie vereint in sich die historische Bedeutung eines erhaltenen Instruments aus der Tradition der wohl bedeutendsten süddeutschen Orgelmacherdynastie um 1700, der Familie Egedacher mit der technischen Raffinesse von Andreas Jäger, der das Instrument kurz nach der Jahrhundertmitte gravierend umzubauen hatte.
Die ihm gestellte Aufgabe verlangte scheinbar Unmögliches: er hatte die Orgel klanglich zu modernisieren und zu erweitern, sollte aber das ehemalige Rückpositiv in das Hauptgehäuse integrieren, da es einer neuen Emporenbrüstung weichen sollte, also eine Erweiterung auf erheblich verringertem Raum. Es gelang dies mit einer ganzen Reihe technischer Kunstgriffe, die wegen ihrer Komplexität wohl auch dazu beitrugen, das Instrument weitgehend zu erhalten, denn man scheute später offensichtlich die enormen Komplikationen und Kosten, die weitergehende Änderungen von Jägers technischer und klanglicher Anlage mit sich gebracht hätten.