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Rheinau, ehemalige Klosterkirche, Hauptorgel

Rheinau, ehemalige Klosterkirche, Hauptorgel

Erbaut 1711-1715 von Johann Christoph Leu (Leo)

Erhaltungszustand: 1840/41 durch Friedrich Haas romantisiert, wurde dieser Umbau 1941 weitgehend rückgängig gemacht; neuerliche Restaurierung des Zustands von 1715 durch die Firma Kuhn 1990/91.

Die Hauptorgel der ehemaligen Klosterkirche entstand erst nach Abschluß des barocken Neubaus der Klosterkirche (geweiht 1710) durch den aus Augsburg in die Schweiz übersiedelten Orgelbauer Johann Christoph Leo (in der Schweiz schrieb er sich „Leu“). Während des Orgelbaus ergab sich eine nicht unerhebliche Änderung: ursprünglich war für das dritte Manual lediglich ein Glockenspiel vorgesehen, das jedoch nach einer Vorführung als für die Klosterkirche unpassend empfunden wurde. Daraufhin wurde das Glockenspiel durch ein nachträglich akkordiertes „Flöthen Werckh“ als Oberwerk ersetzt, was die Fertigstellung der Orgel bis Ende 1715 verzögerte.

Die Rheinauer Orgel ist die größte und eine der wenigen noch erhaltenen Orgeln Leos, der sich gegen die erfolgreicheren Konkurrenten in Augsburg um die Funktion eines Stadtorgelmachers nicht durchsetzen konnte und daraufhin fortzog. Die Hauptorgel von Rheinau erweist dabei durchaus Leos hochrangige Fähigkeiten als ein durchaus bedeutender Orgelbauer in seiner Zeit.

 

Musikbeispiel:

Franz Xaver Murschhauser: Gegrüest seyest du O Jesulein
(mit vier Variationen)
Gespielt von Albert Bolliger

Disposition:

III+P/3

 

Manualumfänge C-c3 ; Pedalumfang C-a0 (kurze Oktave)

 

Disposition:

HW:

Principal                       8’

Spitzflöthen                  8’

Salicet                          8’

Coppel                          8’

Octav                            4’

Rohrflöthe                     4’

Quint                             22/3

Superoctav                    2’

Zymbal                          11/3 ’ 3f.

Mixtur                            1’ 4f.

Hörnle                           1’ 2f.

Sedezima                      1’

Fagott                            8’

 


RP:

Coppel                           8’

Principal                        4’

Nachthorn                    4’

Flöth                             4’

Superoctav                   2’

Quint                            11/3

Zymbal                         11/3 ’ 2f.

Mixtur                           1’ 2f.

Sedecima                     1’

Tremulant

 

OW:

Coppel                          8’

Octav Flöthe                 4’

Flöthen                         4’

Flöthen                         2’

Sedecima                     1’

Geygen Regal              8’

 


P:

Principal                      16’

Sub Pass                     16’

Octav                           8’

Octav                           4’

Quint                            22/3

Mixtur                           2’ 6f.

Bombardon                 16’

Posaun                        8’

 

Manualkoppel RP/HW, 3 Zimbelsterne, Vogelgesang, 2 Sperrventile, Windauslaß

 

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