Erhaltungszustand: Der äußere Schein des Instruments mit seinem prächtigen Gehäuse aus dem 16. und 17. Jh. reflektiert nur zum Teil den inneren Erhaltungsgrad: Das Rückpositiv stammt noch weitgehend aus der Mitte des 17. Jh. Ebenso sind auch die meisten Pfeifen der sichtbaren Prinzipale und einzelner Grundregister fast vollständig erhalten. Darüber hinaus aber haben die Veränderungen über die Jahrhunderte den klingenden historischen Bestand kräftig vermindert.
Der Dom zu Roskilde, rund
30 km westlich der Hauptstadt Kopenhagen, ist Monument dänischer Geschichte: Vom Beginn des 15. Jahrhunderts bis heute ist er die Grablege der
dänischen Monarchen.
Der Bau des Doms wurde im
letzten Drittel des 12. Jh. noch im romanischen Stil begonnen und ein
Jahrhundert später mit dem gotischen Chor zum vorläufigen Abschluss gebracht.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden größere Kapellen hinzugefügt. 1995 wurde der
Dom von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Im Wesentlichen waren es niederländische und deutsche Orgelbaumeister, die im Reich Dänemark von der Mitte des 16. bis in die Mitte des 17. Jh. wirkten:
Von den Werken des
Orgelbaus in Dänemark vor dem 19. Jahrhunderte sind jedoch – vor allem im
Vergleich zu benachbarten Regionen – nur bescheidene Reste erhalten, so
dass die Orgel des Doms zu Roskilde trotz ihres relativ geringen
Erhaltungsgrads eines der wichtigsten Denkmäler der älteren dänischen
Orgelkultur ist. Mit der Kanzel von 1610 und dem bald danach errichteten Stuhl
(Loge) Christians IV. bildet sie auch eine kunstgeschichtliche Einheit.
Die Geschichte der heute
nur noch zum Teil erhaltenen Orgel des Doms zu Roskilde kann in zwei große
Phasen eingeteilt werden: Die erste Phase reicht vom Neubau 1554 und der
Erweiterung hundert Jahre später bis zum Anfang des 19. Jh. Von einschneidenden
Veränderungen des 19. und Anfang des 20. Jh. sowie der weitgehenden
Rekonstruktion 1988–1991, die die Wiedergewinnung des Zustands vor 1833
anstrebte, ist die zweite Phase gekennzeichnet.